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Das Corporate Learning entwickelt sich dynamisch weiter. Worauf es im Jahr 2023 wirklich ankommt und was für Unternehmen wichtig ist, zeigt unser Blog-Beitrag. Die Vorteile von E-Learning in Unternehmen sind vielfältig und haben materielle und immaterielle Implikationen.

Corporate Learning ist das Gebot der Stunde

Lebenslanges Lernen steht auch in Unternehmen im Fokus. Die Menschen wollen und müssen sich kontinuierlich fort- und weiterbilden, um mit den Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft Schritt zu halten und ihre Kompetenzen laufend zu entwickeln. Corporate Learning meint daher die Fähigkeit einer Organisation, Wissen zu erwerben, anzuwenden und weiterzugeben, um neue Lösungen zu erforschen und diese zur Verbesserung der Effizienz und des Wettbewerbsvorteils zu nutzen. Während „Lernen“ ein Begriff ist, den einige Unternehmen für ihre Schulungsabteilung verwenden, umfasst Corporate Learning einen viel umfassenderen Begriff, der sich auf eine unternehmensweite Lernkultur bezieht, in der sowohl das Unternehmen als auch seine Mitarbeiter ständig lernen und sich anpassen.

Peter Ferdinand Drucker, ein US-amerikanischer Ökonom österreichischer Herkunft und ein Pionier der modernen Managementlehre, hat herausgestellt, dass die außergewöhnliche Fähigkeit der Menschen, sich anzupassen, zu lernen und das Gelernte anzuwenden, sich als echter Wettbewerbsvorteil der Menschheit gegenüber allen anderen Arten erwiesen und zu unserer derzeitigen Vorherrschaft auf der Erde geführt hat. In jüngerer Zeit haben Studien, wie die von Accenture, ergeben, dass Unternehmen, die sich auf leistungsstarkes Lernen konzentrieren, ein besseres Umsatz- und Gewinnwachstum als ihre Konkurrenten und Branchenkollegen erzielen, die weniger lernorientiert sind.

Da sich das Corporate Learning kontinuierlich weiterentwickelt, ist es wichtig, die Trends für das Jahr 2023 zu kennen. Beim Corporate Learning geht es um Wachstum und Veränderung, daher ist es logisch, dass sich dieser Bereich ständig an neue Technologien und Lehrmethoden anpasst. Damit können Unternehmen die richtigen Entscheidungen für die Implementierung und Entwicklung treffen.

Einsatz verschiedener Lernformate

Eine der größten Herausforderungen beim Corporate Learning ist es, relevante, interaktive Inhalte zu finden, mit denen sich Informationen besser einprägen. So können Unternehmen beispielsweise mit Hilfe eines Partners eine Wissensbibliothek mit unternehmensspezifischen Inhalten aufbauen, um das Lernen zu erleichtern. Die Bandbreite der einsetzbaren Formate ist groß. Videos dienen der Unterweisung oder bereichern eine ansonsten eintönige Vorlesung. Eine „TechSmith Video Viewer Study“ aus dem Jahr 2021 ergab, dass 83 Prozent der Befragten das Videoformat für den Konsum von Lehr- oder Informationsinhalten bevorzugen. Videokonferenz-Tools werden laut einem GetVoIP-Bericht im Jahr 2022 von 78 Prozent der Unternehmen genutzt. Auch das Micro Learning, also die Vermittlung kleinteiliger Informationen, die zur Lösung bestimmter Probleme dienen, Quizfragen zur besseren Überprüfung der Lernleistung und der Vertiefung des Verständnisses, und situationsbezogene Fragen, die Lernenden helfen, ein Szenario mit verzweigten Antworten zu durchlaufen, sind typische Formate im Corporate Learning.

Personalisierte Inhalte

Laut einem aktuellen Bericht gehört personalisiertes Lernen zu den wichtigsten Motivatoren für das Lernen. Personalisiertes Lernen beschreibt eine Lehr- und Lernpraxis im Zuge der neuen Lernkultur, die sich am jeweiligen Individuum ausrichtet. Das Lernen orientiert sich dabei am Individuum, seinen Vorkenntnissen, Erfahrungen und Interessen. Eine Möglichkeit, Inhalte effektiver zu gestalten, ist die Bereitstellung personalisierter, relevanter Daten für die Lernenden, während sie Fortschritte machen. Es führt sie auf Lernpfade, die speziell auf ihre Interessen zugeschnitten sind. Die Teilnehmenden können in ihrem eigenen Tempo und mit den gewünschten Informationen lernen. Chatbots und KI-Empfehlungen machen diesen Prozess noch einfacher, indem sie Algorithmen nutzen, um Informationen nach Bedarf zu verbreiten.

Off-the-Shelf-Kurse

Standardschulungen (Off-the-Shelf) sind vorgefertigte Inhalte, die Unternehmen direkt in Ihr bestehendes Entwicklungsprogramm integrieren können. Im Gegensatz zu selbst erstellten, benutzerdefinierten Inhalten sind vorgefertigte Kurse sofort einsatzbereit. Ganz gleich, ob es sich um ein kleines Unternehmen ohne Schulungsabteilung oder ein großes Unternehmen mit vielen speziellen Ressourcen handelt: Off-the-Shelf-Lösungen können das Corporate Learning erheblich unterstützen. Es kommt nur darauf an, dass Unternehmen wissen, wann und wie sie Standardschulungen optimal einsetzen. Off-the-Shelf-Kurse bieten sofortigen Zugang zu wichtigen Informationen. Es wird daher erwartet, dass diese Kurse aufgrund ihrer geringeren Kosten immer mehr Anhänger finden werden.

Hybrides Lernen

Das hybride Lernen (auch Blended Learning) hat sich spätestens mit der COVID-19-Pandemie durchgesetzt. Dieser E-Learning-Trend meint eine Form des elektronischen Lernens, bei der Online-Komponenten für das Lehren und Lernen verwendet werden. Ziel ist es, den Unterricht im Klassenzimmer durch eine Kombination verschiedener Lehrmethoden zu ersetzen. Das bedeutet, dass virtueller und persönlicher Unterricht kombiniert werden, das heißt die Lehrkräfte unterrichten sowohl persönlich als auch online. Beim hybriden Lernen werden E-Learning-Tools eingesetzt, darunter Micro Learning, intelligente Inhaltserstellung, videobasiertes Lernen, spielbasiertes Lernen, interaktive Inhalte, soziales Lernen und adaptives Lernen. Beim hybriden Lernen werden Lernmanagementsysteme auch eingesetzt, die eine Plattform für Interaktion und Lernkontinuität bieten. Außerdem werden Tools zur Erstellung von Lerninhalten eingesetzt, um den Lernenden zu unterstützen und zu befähigen. Das bedeutet: In der heutigen zunehmend digitalen Landschaft bietet Blended Learning das Beste aus beiden Welten: dem physischen und dem virtuellen Klassenzimmer. Unternehmen können ihre persönlichen Schulungsprogramme durch Online-Module ergänzen, die die Mitarbeitenden von jedem Ort mit Internetanschluss aus absolvieren können. Dieser Schulungsansatz fördert das selbstbestimmte Lernen und die kontinuierliche Weiterbildung.

Edutainment

Edutainment ist im Corporate Learning einer der wichtigsten Faktoren überhaupt. Edutainment setzt sich aus den Begriffen „Education“ (Bildung) und „Entertainment“ (Unterhaltung) zusammen und beschreibt die unterhaltsame Wissensvermittlung mit Hilfe neuer und digitaler Medien. Es meint also den Prozess, Menschen zu unterhalten und ihnen gleichzeitig etwas beizubringen, und die Produkte, die diesem Ziel dienen. Edutainment ist eng mit dem Storytelling verknüpft. Das ist eine Erzählmethode, mit der explizites, aber vor allem implizites Wissen in Form von Leitmotiven, Symbolen, Metaphern oder anderen Mitteln der Rhetorik weitergegeben wird. Eine lebendig erzählte Geschichte gewinnt die Aufmerksamkeit und Konzentration anderer Menschen leichter als eine logisch-sachliche Darlegung von Fakten. Beispiele dafür sind mythologische Erzählungen und Legenden von Heldenreisen und Abenteuern, aber auch Fabeln und andere literarische Formen, mit denen Wissen attraktiv vermittelt werden soll.

Scenario-based Learning

Beim szenariobasierten Lernen (Scenario-based Learning, SBL) werden interaktive Szenarien eingesetzt, um aktive Lernstrategien wie das problem- oder fallbasierte Lernen zu unterstützen. Normalerweise arbeiten sich die Lernenden durch eine Geschichte, die in der Regel auf einem unstrukturierten oder komplexen Problem basiert, das sie lösen müssen. Beim szenariobasierten Lernen werden mit Hilfe von Grafiken, Videos und virtueller Interaktion gängige Arbeitsszenarien simuliert, so dass die Mitarbeiter das Lösen von Problemen üben können. So können Unternehmen beispielsweise Teammitglieder im Brandschutz schulen, indem sie eine interaktive Übung erstellen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was in einer Stresssituation zu tun ist. Die Einbeziehung der Mitarbeitenden in ein kontextbezogenes Umfeld bereitet sie besser darauf vor, wenn diese Situationen in ihrem Arbeitsalltag auftreten. Es hilft ihnen auch, stressige Situationen mit mehr Ruhe und Zuversicht anzugehen.

Das Fazit:

Unternehmen sollten sich den Trends im Corporate Learning stellen, um ihr internes digitales Lernen kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Ideen aufzunehmen. Wichtig ist dabei die Lernbegleitung. Es reicht nicht mehr zu sagen „Hier ein E-Learning, bitte erledigen, danke!“. Es geht um mehr Emotion und Inszenierung der Inhalte, insbesondere bei Themen, die nicht beliebt, aber wichtig sind. Der Point of Learning wird neu definiert: Sensibilisierung und Lernen funktionieren nicht nur am Schreibtisch oder am Rechner über das Learning Management System (LMS). Lernpunkte können überall im Unternehmen gesetzt werden. Es gilt also, kluge Kampagnen mit diversen Formaten zu entwickeln, die Mitarbeitende an unterschiedlichen Punkten erreichen. Das können beispielsweise Umfragen auf Screens im Unternehmen sein, um die Sensibilität für bestimmte Themen zu erhöhen. Und nicht zuletzt sollten Unternehmen sich fragen: Worüber möchten Mitarbeitende informiert werden? Das ist eine Richtungsänderung hin zu Mitarbeitenden-zentrierten Corporate Learning-Strukturen.

Die Vorteile von erfolgreichen Corporate Learning-Kampagnen sind weitreichend. Fortbildung ist gut für die Bilanz eines Unternehmens. Sie hilft, mit den sich ändernden Branchentrends Schritt zu halten, kann die Fluktuationsrate senken und fördert das Potenzial der Mitarbeiter. Im „LinkedIn Workplace Learning Report 2021“ stimmten 82 Prozent der „Learning and Development“-Profis (L&D) zu, dass engagierte Lernende mit größerer Wahrscheinlichkeit eine neue Rolle im Unternehmen finden. Weitere Vorteile des digitalen Lernens in Unternehmen sind Kosteneffizienz, Unterstützung für selbstbestimmtes Lernen, Anpassungsfähigkeit, Zugänglichkeit und Unterstützung für kontinuierliche Weiterbildung und eine bessere Konsistenz der Ausbildung, eine größere Flexibilität und die Möglichkeit, sowohl Mitarbeiter vor Ort als auch Mitarbeiter außerhalb des Unternehmens zu erreichen. Damit bietet Corporate Learning materielle und immaterielle Vorteile, das Unternehmen im Jahr 2023 und darüber hinaus nutzen können.

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Uwe Röniger
CEO mybreev